Onlineshop mit WooCommerce & WordPress – eine gute Wahl?

Die Digitalisierung schreitet in schnellem Tempo voran und auch in Deutschland wächst der Onlinehandel im rasanten Tempo. Elektronik, Möbel, Bekleidung, Lebensmittel – längst ist der Einkauf im Internet zur Normalität geworden, die Maßnahmen der Corona-Politik haben diesen Trend in den vergangenen Jahren noch einmal verstärkt.

WooCommerce – DER Onlineshop für WordPress

Alleine in Deutschland betrug der Umsatz mit Waren im Onlinehandel im vergangenen Jahr 99,1 Milliarden Euro, ein Zuwachs von 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Man kann davon ausgehen, dass sich diese Entwicklung in den kommenden Jahren fortsetzen, wenn nicht sogar beschleunigen wird.

Die Basis eines jeden Online-Business, unabhängig von der Art der angebotenen Waren und Dienstleistungen, ist ein Shopsystem. Hier gibt es zahlreiche Lösungen, die sich an unterschiedlichen Ansprüchen orientieren.

Eine relativ einfache und flexible Lösung zur Umsetzung eines Onlineshops ist WooCommerce. Gemeinsam mit WordPress lässt sich so die technische Basis für einen erfolgreichen Onlinehandel schaffen, der sich beliebig erweitern und an die eigenen Bedürfnisse anpassen lässt.

Doch ist diese Lösung eine gute Wahl?

WooCommerce ist ein WordPress-Plugin, mit dem sich eine mit WordPress erstellte Seite zu einem vollumfänglichen Shopsystem verwandeln lässt. Genau wie das beliebte Content-Management-System (CMS) WordPress, handelt es sich bei WooCommerce um eine Open-Source-Lösung, die vollkommen kostenlos erhältlich ist.

Der modulare Aufbau des Systems ermöglicht es, den Shop ganz nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten und mit zahlreichen Schnittstellen und Plugins zu erweitern.

Die Kombination von Shopsystem (WooCommerce) und CMS (WordPress) ist ein Alleinstellungsmerkmal, wovon Nutzer beider Systeme nachhaltig profitieren können. Andere Shopsysteme konzentrieren sich alleine auf den Shopbereich.

Heute erfreut sich WooCommerce wachsender Beliebtheit, der weltweite Marktanteil im Bereich Shopsyteme beträgt derzeit etwa 30 Prozent, etwa 3,3 Millionen Webseiten nutzen das beliebte Plugin für WordPress.

Ursprünglich entstand WooCommerce aus dem Plugin Jigoshop, welches ein bereits erfolgreiches Shopsystem für WordPress war. Im Jahr 2011 begann das Team von WooThemes, welches bereits erfolgreich Themes und Plugins für WordPress veröffentlichte, mit der Entwicklung von WooCommerce.

2015 kaufte das Unternehmen Automattic (welches hinter WordPress steht) WooCommerce auf und integrierte das Plugin in die WordPress-Ökonomie.

Aktuell liegt WooCommerce in Versionsnummer 6.5.1 vor und ist mittlerweile fest in der WordPress-Welt verankert. Der wohl größte Vorteil im Gegensatz zu vielen anderen Shoplösungen ist, dass es vollkommen kostenlos ist.

Ein weiterer großer Vorteil besteht darin, dass Erweiterungen wie „German Market“ oder „Germanized“ WooCommerce auf einfache Weise an die deutsche Rechtssicherheit anpassen können. Das ist sehr wichtig, denn die gesetzlichen Anforderungen, die Onlineshops erfüllen müssen, unterscheiden sich von Land zu Land zum Teil stark.

Darüber hinaus ist der modulare Aufbau des Systems ein entscheidender Vorteil. So lassen sich die Basisfunktionen flexibel erweitern, um den Shop ganz nach den eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen zu gestalten. Kleinere Händler können demnach sofort starten und den Shop bei wachsenden Umsatzzahlen einfach aufrüsten.

Einige dieser Funktionen sind beispielsweise:

• WooCommerce German Market
  Diese Erweiterung stellt sicher, dass der WooCommerce-Shop rechtssicher für den Onlinehandel in Deutschland ist. Dazu zählen etwa rechtssichere Vorgaben für das Widerrufsrecht, die Preisauszeichnungen oder die Versandkostenanzeige. Darüber hinaus hilft German Market bei der Anbindung an die Buchhaltung oder der Bearbeitung von Stornos.
• Stripe
  Mit der Erweiterung Stripe lassen sich unkompliziert verschiedene Zahlungsmethoden in den WooCommerce Shop integrieren, um Kunden mehr Flexibilität zu bieten.
• YITH WooCommerce Wishlist
  Große Versandhändler wie Amazon und Co. machen es schon lange, warum soll ein WooCommerce-Onlineshop seinen Besuchern nicht die gleiche Möglichkeit bieten? Mit diesem Plugin erhalten Shopbesucher die Möglichkeit, sich mit wenigen Klicks bestimmte Produkte für später zu speichern.
• Order Delivery Date for WooCommerce
  Diese Erweiterung erlaubt es Kunden, ein bestimmtes Datum zu wählen, an dem sie ihre Lieferung erhalten möchten. Diese Funktion hat sich als sehr nützlich erwiesen, da Kunden so weniger geneigt sind, den Warenkorb wieder zu verlassen.
• Livechat Software for WooCommerce
  Die meisten Webshops bieten mittlerweile eine Chatfunktion an, um Kunden einen direkten Kontakt zu ermöglichen. Eine sinnvolle Erweiterung und Verbesserung für jeden Kundensupport.

Die Möglichkeiten der Individualisierung sind nahezu unbegrenzt. Im WooCommerce Extensions Store finden sich tausende Erweiterungen für die Bereiche Versand, Marketing, Zahlungsmöglichkeiten und Co., regelmäßig kommen neue interessante Plugins hinzu.

Insgesamt kann WooCommerce mit folgenden Vorteilen überzeugen:

• Erweiterung für deutsche Rechtssicherheit (DSGVO)
• flexibel anpassbar durch Erweiterungen und Plugins
• große Community für kompetenten Support
• einfache Installation und schnelle Einrichtung
• hohe Skalierbarkeit
• kostenlos und Open-Source
• mehrsprachige Shops möglich
• Schnittstellen zu Buchhaltungssystemen, POS-Systemen und Lagerverwaltungssoftware wie z.b. sevDesk oder Lexoffice
• volle Kontrolle durch programmierbare Individualisierung
• vollständiges CMS in Kombination mit WordPress
• zahlreiche Themes / Layouts für individuelle Anpassungen
• integrierte Funktionen zur Suchmaschinenoptimierung

Das Internet ist enorm schnelllebig und wird stark von neuen Technologien beeinflusst.

Selbstverständlich ist es wichtig, als Onlinehändler auf eine zukunftsfähige Shop-Lösung zu setzen und einiges bei der Einrichtung und Erstellung eines Onlineshops zu beachten. Gerade bei kleineren oder sehr neuen Anbietern von Shop-Software ist diese Sicherheit für die Zukunft nicht immer gegeben. Ärgerlich ist es, wenn der Support für ein System eingestellt wird und sämtliche Daten auf ein anderes System übertragen werden müssen. Das ist nicht nur zeitintensiv, sondern kann auch hohe Kosten verursachen.

WooCommerce ist Open-Source und wird von den Entwicklern permanent weiterentwickelt bzw. ist längst fester Bestandteil von WordPress. Somit ist es unwahrscheinlich, dass WooCommerce in absehbarer Zeit eingestellt wird. WordPress hat in der Vergangenheit oft genug bewiesen, dass die Community sehr flexibel auf technische Neuerungen reagieren kann.

Auch die große Community, die kontinuierliche Verbesserungen vorantreibt, spricht für eine positive zukünftige Entwicklung. Die breite und vielfältige Nutzerbasis und die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten werden das Wachstum von WooCommerce auch in Zukunft beschleunigen.

Somit kann man davon ausgehen, dass WooCommerce auch in Zukunft weiter an Beliebtheit gewinnen wird und die Entwickler Lösungen für die zukünftigen Herausforderungen des E-Commerce entwickeln und implementieren werden. Wer seinen Shop heute mit WooCommerce startet, hat, was das Shopsystem betrifft, langfristige Planungssicherheit.

WooCommerce ist enorm flexibel und bietet somit eine solide Grundlage für Webshops unterschiedlichster Ausrichtung. In der kostenfreien Basisversion eignet es sich ideal für kleinere bis mittlere Shoplösungen und Shopbetreiber, die möglichst schnell und unkompliziert starten wollen.

Vor allem für Einsteiger in den E-Commerce kann die Benutzerfreundlichkeit und intuitive Bedienung des Systems eine große Erleichterung sein.

Weiterhin lassen sich mit einem WooCommerce-Shop auch solche Produkte und Dienstleistungen anbieten, die sich in klassischen Onlineshops nicht so einfach abbilden lassen, wie beispielsweise Vermietungen von Ferienwohnungen, Fahrzeugen oder das Anbieten von Coaching-Stunden.

Weitere Möglichkeiten, einen WooCommerce-Shop zu nutzen, kann der Verkauf von folgenden Produkten und Dienstleistungen sein:

• physische Produkte (Honig, Schmuck oder selbst genähte Kleidung)
• gebrauchte Produkte
• digitale Produkte (Schnittmuster, Bilder, E-Books oder Musik)
• Seminare und Schulungen
• Tickets
• Zugang zu geschützten Mitgliederbereichen
• externe Produkte (beispielsweise Affiliate von Amazon)

Größere Shops mit 100.000 Produkten und mehr, lassen sich aber durchaus auch umsetzen, allerdings sind hierfür die entsprechenden Erweiterungen notwendig sowie grundsätzliche Programmierkenntnisse.

Ohne Programmierkenntnisse kommt man bei größeren Projekten allerdings oft nicht um die Unterstützung durch eine professionelle WooCommerce-Agentur herum. In diesem Punkt unterscheidet sich WooCommerce aber nicht von anderen Shop-Lösungen, denn die Zusammenarbeit mit einer E-Commerce-Agentur ist im Onlinehandel unabhängig vom verwendeten Shopsystem weit verbreitet.

Eine Agentur kümmert sich bei Bedarf nicht nur um die Erstellung und Umsetzung des Shops, sondern übernimmt auch dessen Betreuung und Wartung, Marketing-Aufgaben oder berät hinsichtlich der strategischen Ausrichtung.

Insgesamt können sowohl Einzelunternehmer, Start-ups, kleinere Shops mit einem begrenzten Budget aber auch größere Unternehmen von WooCommerce profitieren.

Wie bereits erwähnt, ist WooCommerce Open-Source und somit vollkommen kostenlos, auch für WordPress fallen grundsätzlich keinerlei Kosten an. Um einen Webshop zu betreiben, benötigt man allerdings einen Domainnamen (bspw. mein-shop.de) und einen Hoster, der den notwendigen Webspace zur Verfügung stellt.

Für einen Domainnamen muss man etwa mit 10 bis 15 Euro pro Jahr rechnen, Webspace kostet durchschnittlich 1 bis 5 Euro pro Monat. Es lohnt sich durchaus, in ein möglichst performantes Hosting-Paket zu investieren, um jederzeit schnelle Ladezeiten zu gewährleisten und Ausfälle zu vermeiden.

Weitere Kosten können gegebenenfalls entstehen, wenn kostenpflichtige Erweiterungen oder Plugins in den Shop integriert werden. Im direkten Vergleich zu anderen Shoplösungen wie beispielsweise Magento oder Shopware sind die Kosten für einen WooCommerce-Shop aber sehr überschaubar, solange grundlegende Programmierkenntnisse vorhanden sind, ist der Einstieg in den E-Commerce-Bereich mit WooCommerce wesentlich günstiger machbar als mit Full-Service-Lösungen.

Für den Fall, dass keinerlei Kenntnisse im Bereich HTML / CSS oder zur Verwaltung von WordPress vorhanden sind, kann es darüber hinaus erforderlich sein, eine kompetente WooCommerce-Agentur mit ins Boot zu holen, um etwa individuelle Themes oder Webdesigns zu programmieren, bei der Implementierung von Schnittstellen zu helfen oder im Bereich Marketing unter die Arme zu greifen.

Es lässt sich also nicht pauschal beantworten, welche Kosten ein WooCommerce-Shop verursacht, in Eigenregie lässt sich ein kleiner Shop allerdings schon ab ein paar Euro pro Monat betreiben.

WooCommerce ist eine mächtige Erweiterung für WordPress, mit der sich Webshops unterschiedlicher Art und Größe realisieren lassen. Im Vergleich zu anderen Shoplösungen ist WooCommerce in der Basisvariante sehr intuitiv und einfach zu bedienen, wodurch es sich durchaus um eine Einsteiger-freundliche Lösung handelt.

Somit eignet sich WooCommerce vor allem für Solo-Selbstständige, kleine und mittelständische Unternehmen, die ihren Shop selber betreuen wollen und nur über ein geringes Budget verfügen. WooCommerce in der Basisversion ist in jedem Fall eine gute Wahl, wenn es darum geht einen Onlineshop schnell und unkompliziert umzusetzen.

Komplexere Shops lassen sich mit entsprechenden Plugins und individueller Programmierung aber ebenfalls realisieren, somit kann das Shopsystem auch für größere Projekte genutzt werden. Durch die stetige Weiterentwicklung und die große Community stellt WooCommerce vor allem auch eine zukunftsfähige Shoplösung dar.

Die hohe Skalierbarkeit stellt sicher, dass der Shop mit steigenden Anforderungen mitwachsen kann und man als Onlinehändler für die Herausforderungen der kommenden Jahre gut gerüstet ist.

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Zuletzt aktualisiert am: 30. Januar 2023 | Der Informationsdesigner – Werbeagentur Allgäu